Mit einer neuen Studie warnen MISEREOR und das Forum Umwelt und Entwicklung vor einer einseitig geführten Debatte um Agrarinvestitionen. »Business Case – Hungerbekämpfung« heißt die Studie, die von MISEREOR-Welternährungsexperte Benjamin Luig erstellt wurde. Sie beschreibt die Risiken und die Reichweite so genannter »inklusiver Geschäftsmodelle«, mit der Agrar- und Lebensmittelkonzerne Kleinbauern in ihre Wertschöpfungsketten integrieren. Diese Modelle beinhalteten aufgrund ungleicher Verhandlungsmacht einerseits hohe Kosten und Risiken für die Bauern und erreichten andererseits maximal zehn Prozent der Kleinproduzenten. In der Studie heißt es, die Herstellung von Ernährungssicherheit erfordere in erster Linie günstige Rahmenbedingungen für bäuerliche Investitionen sowie eine umfassende Strategie zur Stärkung der Verhandlungspositionen von Kleinproduzenten innerhalb von Wertschöpfungsketten. »Wir brauchen nicht einfach mehr Investitionen in Landwirtschaft und Nahrungsmittelverarbeitung, sondern die richtigen Investitionen«, sagt Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung: »Wir erleben immer wieder, wie Saatgutkonzerne und Supermarktketten in Entwicklungs- und Schwellenländern die Ressourcenkontrolle von Bauern gefährden und Kleinhändler verdrängen. Wir dürfen uns die Risiken von Großinvestitionen nicht einfach schönreden.«